Psychisch krank - wie sage ich es meinem Umfeld?
Wer an einer psychischen Erkrankung leidet, steht gerade zu Beginn vor einer Herausforderung: Wie teile ich dies mit meinem Umfeld und wie schaffe ich es, mich anderen gegenüber zu öffnen?
Denn: Die Reaktionen des Umfelds haben großen Einfluss auf Betroffene. Lesen Sie in diesem Beitrag unserer Privatklinik für Psychotherapie, wie Sie mit dem Thema am besten umgehen, wie Sie auf Reaktionen Ihres Umfelds wiederum selbst reagieren können und wo Sie Unterstützung finden.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Wie Sie das Thema am besten ansprechen
- Reaktionen des Umfelds auf psychische Erkrankungen
- Wie Sie mit Reaktionen des Umfelds umgehen können
- Wie Sie Unterstützung finden können
- Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Wählen Sie den richtigen Ort und Zeitpunkt, um offen über Ihre psychische Gesundheit zu sprechen, und teilen Sie Ihre Erwartungen an das Gespräch.
- Reaktionen auf psychische Erkrankungen können von Unverständnis und Ablehnung bis hin zu zunehmendem Verständnis und Akzeptanz variieren.
- Bewältigen Sie unerwünschte Reaktionen durch offene Kommunikation, Selbstfürsorge, klare Grenzen und professionelle Hilfe.
Wie Sie das Thema am besten ansprechen
Psychische Gesundheit ist ein sehr sensibles Thema, weshalb es wichtig ist, den richtigen Ort und Zeitpunkt zu wählen. Wählen Sie möglichst einen ruhigen Ort und einen Zeitpunkt, der Sie zeitlich nicht unter Druck setzt.
Beginnen Sie das Gespräch mit einer ehrlichen Selbstoffenbarung. Teilen Sie Ihren Freunden und Freundinnen oder Verwandten mit, wie es Ihnen geht. Je mehr sie über Ihre Gedanken und Gefühle wissen, desto besser können sie Sie verstehen. Machen Sie sich auch bewusst, was Sie sich vom Gespräch erhoffen und kommunizieren Sie dies klar. Geht es Ihnen einfach um das Zuhören oder um emotionale bzw. tatkräftige Unterstützung?
Reaktionen des Umfelds auf psychische Erkrankungen
Die Reaktionen des Umfelds auf eine psychische Erkrankung können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Leider sind sie nicht selten negativ: Freunde und Freundinnen, Familie, Arbeitskollegen und -kolleginnen oder Bekannte könnten auf eine solche Offenbarung mit Verständnislosigkeit, Verunsicherung, Ablehnung oder sogar Stigmatisierung reagieren.
Grund dafür sind meist die mangelnde Aufklärung über psychische Gesundheit, Vorurteile und Missverständnisse. Glücklicherweise ändern sich die Zeiten: Immer mehr Menschen reagieren verständnisvoll und unterstützend und auch die Sensibilisierung für die psychische Gesundheit nimmt zu.
Wie Sie mit Reaktionen des Umfelds umgehen können
Mit unerwünschten Reaktionen auf Ihre psychische Erkrankung können Sie besser umgehen durch:
- offene Kommunikation: Kommunizieren Sie so klar wie möglich und reduzieren Sie Missverständnisse.
- Selbstfürsorge: Stärken Sie Ihr Wohlbefinden durch Ruhe, Entspannung und gesunde Gewohnheiten.
- Grenzen setzen: Definieren Sie persönliche Grenzen, wenn sich z. B. jemand respektlos verhält
- professionelle Hilfe: Nutzen Sie professionelle Unterstützung, um Ihre psychische Gesundheit zu stärken.
Vor allem ein gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz sind entscheidende Faktoren beim Umgang mit psychischen Erkrankungen.
Wie Sie Unterstützung finden können
Es gibt verschiedene mögliche Anlaufstellen, um Unterstützung und Hilfe bei psychischen Erkrankungen zu erhalten. Gerade dann, wenn das Umfeld mit Unverständnis reagiert, können folgende Optionen hilfreich sein:
- Selbsthilfegruppen: Hier finden Sie einen sicheren Raum zum Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen teilen.
- Therapieangebote: Professionelle Therapeuten und Therapeutinnen bieten individuelle Unterstützung, um mit psychischen Herausforderungen umzugehen.
- Beratungsstellen: Experten und Expertinnen in Beratungsstellen bieten Informationen, Ratschläge und Anleitungen für den Umgang mit psychischen Gesundheitsfragen.
Fazit
Wenn Sie sich gegenüber Ihrem Umfeld öffnen, sollte am richtigen Ort und zu entspannter Zeit ein aufrichtiges, respektvolles Gespräch geführt werden. Leider sind die Reaktionen nicht immer die, die man sich wünscht – durch offene Kommunikation, Selbstfürsorge, klare Grenzen und professionelle Hilfe können Sie dem jedoch entgegentreten.
Es ist völlig normal, sich Unterstützung zu holen, wenn sie unter einer psychischen Erkrankung leiden. Es gibt viele Menschen und Fachkräfte, die Ihnen gerne helfen. Finden Sie den Mut, sich zu öffnen und lassen Sie sich von Vorurteilen und Stigmatisierungen nicht abhalten.