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Die Angst vor der Angst - der Teufelskreis von Angststörungen und wie Sie ihn durchbrechen

Neben Depressionen zählen Angststörungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Zu den charakteristischen körperlichen Symptomen zählen schneller Herzschlag, Schweißausbrüche und Schwindel. Übelkeit, Zittern, Atembeschwerden oder verschwommenes Sehen können ebenfalls auftreten. Betroffene berichten auch oft von einem Druckgefühl in Brust oder Kopf sowie dem Empfinden von Kontrollverlust. Einflussreiche Faktoren zur Begünstigung einer Angststörung sind etwa belastende Lebensphasen, wie langanhaltende Stressphasen, Zukunftsängste, schwierige familiäre oder partnerschaftliche Situationen.

Frau sitzt verzweifelt am Boden

@stock.adobe.com - F8

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was versteht man unter dem Begriff der Angststörung?
  3. Formen und Auslöser von Angststörungen / Panikattacken?
  4. Der Teufelskreis von Angststörungen
  5. Wie Sie den Teufelskreis durchbrechen können
  6. Wie Sie Hilfe finden können

Das Wichtigste in Kürze

  • Angsterkrankungen sind häufig auftretende psychische Erkrankungen.
  • Angsterkrankungen bzw. Angststörungen haben vielfältige Ursachen.
  • Angststörungen können mit individuell angepassten Therapiemöglichkeiten gut gelindert oder geheilt werden.

Was versteht man unter dem Begriff der Angststörung?

Angst ist eine natürliche Reaktion, die jeder Mensch erlebt. Die Intensität und Art der Ängste variieren individuell je nach Situation und Lebensphase. Bei einer Angststörung treten jedoch auffällige psychosomatische Symptome auf, selbst in Situationen, die äußerlich keine Bedrohung darstellen. Diese Reaktionen ähneln den Reaktionen auf konkrete Gefahren.

Menschen mit Angststörungen können Panikattacken erleben, selbst in alltäglichen Umgebungen wie im Supermarkt oder im Auto. Die Vielfalt der Symptome ist dabei bemerkenswert. Während eine Panikattacke eine natürliche Fluchtreaktion des Körpers ist, fehlt oft die reale Gefahr, die eine solche Reaktion auslösen würde. Diese fehlgeleitete Konditionierung kann das soziale Leben erheblich beeinträchtigen und den Alltag erschweren. Es ist wichtig zu betonen, dass Angststörungen meist psychische Ursachen haben, auch wenn gelegentlich organische Faktoren eine Rolle spielen können. Organische Ursachen können jedoch durch ärztliche Untersuchungen wie Blutuntersuchungen oder Belastungs-EKGs ausgeschlossen werden.

Formen und Auslöser von Angststörungen bzw. Panikattacken?

Wie bereits angedeutet, können Angstreaktionen durch konkrete situative Geschehnisse, oder aber in generalisierter Form, auftreten.

Angststörungen mit konkreten Auslösern:

  • Flugangst
  • Angst vor Spritzen
  • Prüfungsangst
  • Höhenangst
  • Agoraphobie – Angst vor großen Plätzen
  • Allgemein Phobien

Angststörungen ohne konkreten Auslöser:

  • Panikstörung
  • Generalisierte Angststörung

Der Teufelskreis von Angststörungen

Während Angststörungen oder Angstreaktionen, ausgelöst nur in bestimmten Situationen, etwa in Form einer Flugangst, eher punktuell einschränkende Wirkung auf die betroffenen Personen haben, können generalisierte Angststörungen, welche nicht mehr zwingend oder konkret an ein bestimmtes situatives Ereignis geknüpft sind, größere Probleme in Bezug auf den Lebensalltag haben.

Hinzu kommt, dass die Stärke bzw. Intensität der Panik- oder Angstreaktionen eine schon angesprochene „fehlgeleitete Konditionierung“ mit entsprechend übertriebener Wahrnehmung nach sich ziehen kann. Eine starke Panikattacke im Supermarkt kann, tritt diese vielleicht auch noch mehrmals in einem gewissen Zeitraum auf, eine Angst vor der Angst bei den Betroffenen auslösen, sodass zukünftig ein Vermeidungsverhalten hinsichtlich des Einkaufes im Supermarkt oder anderer Situationen stattfindet.

Wird dies zunehmend zum Problem hinsichtlich der Bewältigung des Alltags, sind Gegenmaßnahmen, angefangen bei ärztlichem Rat, Selbsthilfe oder bei ausgeprägter Symptomatik auch psychotherapeutische Maßnahmen notwendig.

Wie Sie den Teufelskreis durchbrechen können

Auslösende Reaktionen einer Angsterkrankung können neben konkreten Phobien oder plötzlichen Schicksalsschlägen, Unfällen etc., auch länger andauernde, destruktiv wirkende Stressphasen sein, im Job, der Universität, der Ausbildung im Allgemeinen. Auch familiäre Konflikte oder finanzielle Probleme können Auslöser sein. Eine erbliche Neigung zu Angststörungen kann ebenfalls einen Ausbruch begünstigen. Um einer sich ausweitenden, sich zur generalisierten Angststörung entwickelnden Angsterkrankung entgegenzuwirken, sollten die genannten möglichen Ursachen persönlich oder im Gespräch mit einem Arzt bzw. einer Ärztin oder einem Psychologen bzw. Psychologin oder einem Psychotherapeuten bzw. -therapeutin erörtert werden.

Je nach Schwere der Symptome und damit einhergehenden Einschränkungen sollten Veränderungen im Lebensstil, der beruflichen oder familiären Situation vorgenommen werden. Sport ist ein gutes Mittel zum Stressabbau und damit wirksam gegen Angst und Panikattacken.

Der Einsatz von Medikamenten kann auch notwendig werden. Zudem sind therapeutische Maßnahmen, wie etwa eine Verhaltenstherapie, welche die Durchführung einer Expositionstherapie beinhaltet, zielführend. Hier stellen sich die Betroffenen bewusst den angstauslösenden Situationen und lassen das Erleben der spezifischen Reizsituationen über sich ergehen mit der anschließenden Erkenntnis, dass etwa die Panikattacke nach und nach abklingt und die Situation für die betroffenen Personen aushaltbar ist.

Wie Sie Hilfe finden können

Leiden Sie unter einer akuten und schweren Angststörung und suchen Hilfe bei der Behandlung und Bewältigung der Angsterkrankung? Das Sigma-Zentrum ist eine Privatklinik für Psychotherapie in Baden-Württemberg. Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf. Gerne informieren wir Sie über Abläufe oder Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen unseres Angebotes für Psychotherapie.