Psychoedukative Gruppen im Sigma-Zentrum
Ziel der Psychoedukationsgruppe ist die Wissensvermittlung zu depressiven Erkrankungen inkl. Symptome, Ursachen, Behandlung, Therapieverfahren, Prävention u.v.m. Ein großer Anteil der Psychoedukationsgruppe wird zudem genutzt zum Erfahrungsaustausch mit anderen Patienten zur Erkrankung und deren Umgang damit.
In der Gruppe „Persönlichkeit verstehen“ haben die Patienten Gelegenheit, sich unter fachlicher Rahmung mit dem Thema Persönlichkeit vertiefter auseinanderzusetzen. Anhand verschiedener Persönlichkeitsfaktoren wird wertfrei betrachtet, wie unterschiedlich Menschen denken, fühlen und handeln. Die Patienten können Bezüge zu sich selbst herstellen und erhalten einen Einblick in die Erlebniswelten anderer. Wichtiger Bestandteil des Gruppenangebots ist das Aufspüren und Würdigen von Ressourcen, die mit den unterschiedlichen Ausprägungen der Persönlichkeitsfaktoren jeweils verbunden sind. Viele Patienten nutzen die Gruppeninhalte, um sich mit den eigenen Ausprägungen besser einschätzen zu können. Ergänzend ist die Durchführung eines standardisierten Persönlichkeitstests möglich.
Ziel sind die Förderung von Selbst- und Fremdwahrnehmung, die Identifikation und Würdigung eigener Potenziale sowie ein Verständnis für mögliche Zusammenhänge konflikthafter Begegnungen.
Die Persönlichkeitsgruppe ist in das multimodale Sigma-Konzept integriert. Die Patienten können die Erfahrungen und aufkommenden Fragestellungen in anderen Therapieangeboten aufgreifen und weiterbearbeiten.
„Ich lerne mich und andere in dieser Gruppe viel besser verstehen“ – so eine häufige Rückmeldung der Patientinnen und Patienten.
Die psychoedukative Gruppe für somatoforme Störungen und chronische Schmerzstörungen ist besonders für Patienten geeignet, deren Leitsymptom der Schmerz ist, welcher nicht ausreichend organisch begründbar ist. Schmerz ist nicht nur bedingt durch Gewebsschädigung, sondern entsteht auch durch negative Kindheitserlebnisse und Lebenserfahrungen. Schmerz ist ein biologischer Stressor, aus dem das Gehirn Schmerz macht.
Die Psychoedukationsgruppe beinhaltet sechs Module über jeweils 100 Minuten. In der Psychoedukationsgruppe erfolgen u.a. ausführliche Informationen zum Krankheitsbild sowie zum biopsychosozialen Krankheitsmodell.
Module der Schmerzgruppe:
- Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell
- Die Bedeutung der Gedanken für das Erleben und Verhalten
- Ressourcenaktivierung, Umgang mit Belastungen und Kränkungen
- Drei Module zur Wahrnehmung und den bisherigen Umgang mit eigenen Grundbedürfnissen
Die biologisch verankerten Grundbedürfnisse haben besondere Auswirkungen auf das psychische und körperliche Wohlbefinden.
Menschen haben Grundbedürfnisse nach:
- Orientierung und Kontrolle
- Bindung
- Selbstwert und Selbstwertschutz
- Lustgewinn und Unlustvermeidung
Wurden diese Grundbedürfnisse in der Kindheit nicht ausreichend erfüllt, entwickeln Menschen ungünstige Strategien, damit diese erfüllt werden. Wurde z. B. das Bedürfnis nach Selbstwert und Selbstwertschutz nicht ausreichend erfüllt, so kann sich jemand z. B. total verausgaben, um die nötige Anerkennung doch zu erhalten, was schließlich zur totalen Erschöpfung und Depression führen kann. Diese negativen Verhaltensweisen sollen entlarvt werden und durch funktionale Strategien ersetzt werden. Dieser Thematik widmen wir drei Module.
Der Ressourcenaktivierung kommt eine besondere Bedeutung zu. In dieser Gruppe legen wir großen Wert auf die aktive Mitarbeit der Patienten. Während der Behandlung stellen wir ihnen begleitendes Informationsmaterial zur Verfügung, damit sie die in der Gruppe gewonnenen Erkenntnisse nacharbeiten und vertiefen können. Anhand diverser Arbeitsblätter werden die Patienten dazu angeleitet, sich konkret mit ihrer Erkrankung und deren Bewältigung auseinanderzusetzen. Dadurch verstärkt sich das Selbstwirksamkeitserleben, das Selbstwertgefühl steigt und das Bedürfnis nach Kontrolle wird erfüllt. Die in der Gruppe gewonnenen Erkenntnisse werden in Einzeltherapien vertieft.
Das multimodale Behandlungskonzept für somatoforme Störungen, insbesondere der chronischen Schmerzstörungen, umfasst neben der Teilnahme an der speziell für somatoforme Störungen und chronisch Schmerzkranke konzipierten Psychoedukationsgruppe u.a. mehrere Einzelgespräche pro Woche sowie mehrere Fachtherapien wie beispielsweise mindestens je eine Sitzung intensiver Körperpsychotherapie, eine Biofeedbackbehandlung pro Woche, sporttherapeutische Maßnahmen, Entspannungsverfahren und Kunsttherapie, fakultativ die Teilnahme an der Musiktherapie und der Tanz- und Bewegungstherapie.
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