Ihre Privatklinik zur Behandlung von Traumafolgestörungen
Sie ziehen sich gerne zurück, verspüren eine innere und äußere Unruhe? Sie haben das Gefühl von Desorientierung in bestimmten Situationen (Dissoziation) oder fühlen sich unfähig Reize zu verarbeiten? Diese Symptome können auf eine Traumafolgestörung hinweisen.
Die schonende Behandlung von Traumafolgestörungen ist ein Schwerpunkt unserer stationären Behandlung in der Sigma-Klinik in Bad Säckingen, insbesondere für
- posttraumatische Belastungsstörung(PTBS) im weitesten Sinne
- komplexe posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS)
- traumainduzierte
- Traumafolgestörungen
- nach körperlichen Erkrankungen und medizinischen Eingriffen
- nach lebensbedrohlichen Erkrankungen, intensivmedizinischen Behandlungen oder Eingriffen im Zusammenhang mit Hilflosigkeitserleben
- traumatisierte Angehörige lebensbedrohlich und chronisch Erkrankter
Symptome von PTBS
Charakteristisch für die Entwicklung eines Posttraumatischen Belastungssyndroms ist u. a. der Umstand, dass die psychische Anspannung des Menschen nach Stunden oder Tagen nicht nachlässt, da die Person nicht in der Lage ist, das Erlebte psychisch zu verarbeiten. In Folge dessen kann es nicht in die Erfahrungswelt integriert werden und in das Langzeitgedächtnis übergehen. Es wird nicht zur Erinnerung. Bei einer „Posttraumatischen Belastungsstörung“ (PTBS) dauern die seelischen Schmerzen an – oft über Jahre und Jahrzehnte – und ziehen massive, zum Teil auch akute Symptome nach. Hierzu gehören z. B.
- Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten,
- Desorientierung in bestimmten Situationen (Dissoziation),
- Rückzug,
- innere und äußere Unruhe.
Therapiemöglichkeiten bei PTBS
Bei der Behandlung von Traumafolgestörungen geht es darum, dass die betroffene Person darin unterstützt wird, das traumatische Geschehen zu verarbeiten, damit es integriert werden kann und somit zur Erinnerung wird. Die Sigma-Klinik Bad Säckingen hat dazu ein mehrstufiges Behandlungskonzept entwickelt, bei dem die Traumatherapie so dosiert wird, dass die psychische Verarbeitungsfähigkeit des Patienten nicht überschritten wird. Zur Traumabearbeitung kommen spezielle traumaspezifische Techniken zum Einsatz. Dabei legen wir Wert auf eine schonende Behandlung, welche vielen, teils über Jahre leidenden Patienten neue Hoffnung und sinnvolle Lebensperspektiven eröffnen kann.
Fragen zum Behandlungsfeld Traumafolgestörungen
Trauma ist griechisch und bedeutet Wunde. In der Psychotraumatologie verstehen wir darunter ein Ereignis oder eine Serie von Ereignissen von außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalem Ausmaß (WHO 2018). Wir unterscheiden zwischen Typ 1-Traumata (einmaliges Ereignis) und Typ 2-Traumata (wiederholte und länger andauernde Ereignisse).
Mögliche Folgeerkrankungen nach einem traumatischen Ereignis oder Erlebnis sind posttraumatische Belastungsstörungen, komplexe posttraumatische Belastungsstörungen, Angststörungen, Depressionen, dissoziative Störungen in unterschiedlichen Ausprägungen bis hin zur dissoziativen Identitätsstörung, Suchterkrankungen und andere psychische Erkrankungen. Weiterhin ist das Risiko für körperliche Erkrankungen bei traumatisierten Menschen erhöht.
Stressreaktionen sind ein genetisch verankertes, überlebensnotwendiges und automatisiertes Reaktions- und Verhaltensprogramm, das mit körperlichen Symptomen verbunden ist. Wenn ein Mensch etwas erlebt, das seine Anpassungs- und Bewältigungsstrategien überfordert, wird sein Stresssystem chronisch überaktiviert. Bei einer „Posttraumatischen Belastungsstörung“ (PTBS) können die Symptome über viele Jahre andauern und gehen mit massiven psychischen und physischen Beeinträchtigungen der Betroffenen einher.
Charakteristisch für die Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung ist u.a. der Umstand, dass die psychische Anspannung der Betroffenen über einen längeren Zeitraum d.h. über Wochen und Monate nicht nachlässt, da die Person nicht in der Lage ist, das Erlebte psychisch zu verarbeiten. Infolgedessen kann es nicht in die Erfahrungswelt integriert werden.
Häufig vermeiden es Betroffene an die Erlebnisse zu denken, und auch auf der Verhaltensebene kommt es zu Vermeidung. Durch Auslöser (Trigger) und auch spontan kann die Erinnerung an die traumatische Situation plötzlich und unerwartet wieder aktiviert werden. Dies kann über alle Sinnesorgane (Augen, Ohren, Nase, Haut) geschehen. In Folge davon tauchen die Bilder der belastenden Ereignisse unvermittelt auf, und die damit einhergehenden Gefühle und Körperreaktionen stellen sich ein. Die Person wird dann davon überflutet, da dies oft unwillkürlich passiert, und sie keinen Einfluss darauf hat. Sie hat das Gefühl, als ob der traumatisierende Vorgang „jetzt“ (wieder) passiert. Daher stellen sich dann auch damit einhergehende Stressreaktionen wieder ein, wie beim Erleben des Traumas selbst.
Zusammengefasst tritt bei der posttraumatischen Belastungsstörung eine Symptom-Trias aus Wiedererleben, Übererregung und Vermeidung auf. Neu in der ICD-11 ist die komplexe posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS), bei der zusätzlich Probleme in der Affektregulation, in tragenden zwischenmenschlichen Beziehungen sowie andauernde negative Ansichten über sich selbst auftreten. Ein weiteres häufiges Symptom ist die Dissoziation, d. h. die Abspaltung von Gedächtnisinhalten, die veränderte Wahrnehmung der Umwelt und der eigenen Person (auch als Derealisation und Depersonalisation bezeichnet), manchmal treten dissoziative Lähmungen, dissoziative Empfindungsstörung oder dissoziative Krampfanfälle auf.
Grundsätzlich bedeutet das Erleben eines traumatischen Ereignisses nicht, dass man automatisch eine Erkrankung bekommt. Die Rate an Folgeerkrankungen ist stark abhängig vom psychischen Gesundheitszustand des Patienten vor dem Ereignis und der Art und Intensität der Traumatisierung.
Bei einer PTBS oder einer komplexen PTBS besteht ein hohes Risiko, dass die Störung chronisch bestehen bleibt. Umso wichtiger ist es, sich in eine traumaspezifische Psychotherapie zu begeben. Diese soll letztlich Akzeptanz der Umstände und Neubewertungen ermöglichen sowie Handlungsalternativen ausloten, um dann angemessene Aktivitäten zu bahnen. Bei der Behandlung von Traumafolgestörungen geht es darum, dass die betroffene Person darin unterstützt wird, das traumatische Geschehen zu verarbeiten, damit es integriert werden kann. Damit dies möglich ist muss häufig erst eine Stabilisierung auf psychischer, sozialer und körperlicher Ebene erfolgen. Danach schließt in der Regel eine Konfrontationsbehandlung oder Expositionsbehandlung an, in der traumatische Erlebnisse nochmals aktiviert und neu verarbeitet werden. Dann erfolgt die Integration in die Lebensgeschichte und die Rehabilitation. Bei schweren Erkrankungen ist oft auch ein Pendeln zwischen Stabilisierung und Exposition notwendig.
Bei einer Retraumatisierung wird ein bestehendes psychisches Trauma erneut aktiviert, zum Beispiel durch ähnliche Ereignisse oder Ereignisse, die an das traumatische Erlebnis erinnern. Bereits vorhandene Symptome vermischen sich inhaltlich mit Reaktionen auf das neue Trauma. Retraumatisierte erfahren dadurch eine akute Verschlimmerung ihres Krankheitsbildes.
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Leitliniengerechte Behandlung von Traumafolgestörungen
Behandlungskonzept
Das Behandlungskonzept unserer Klinik beinhaltet zwei bis drei Einzelgespräche pro Woche beim fallführenden Therapeuten und darüber hinaus:
- wöchentlich eine Sitzung Körperpsychotherapie
- die Teilnahme an der speziellen Stabilisierungsgruppe
- fakultativ die Teilnahme an diversen Fachtherapien:
- Gestaltungstherapie
- Musiktherapie
- Tanz- und Bewegungstherapie
- Entspannungsverfahren
- u. a. m.
Traumabearbeitung
Zur Traumabearbeitung kommen folgende traumatherapeutischen Methoden bzw. Techniken zum Einsatz:
- Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) (modifiziert nach F. Shapiro)
- Constant Installation of Present Orientation and Safety (CIPOS)
- Narrative Expositionstherapie (NET)
- Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy (IRRT) (modifiziert nach M. Smucker)
- Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT) (modifiziert nach Luise Reddemann)
- Symbolarbeit (modifiziert nach M. & G. Wollschläger)
- Somatic Experiencing®
Die therapeutische Stabilisierungsgruppe hat als Schwerpunkte u. a.:
- Ausführliche Psychoedukation unter Berücksichtigung neurobiologischer Erkenntnisse:
- Posttraumatische Stresssymptome
- u. a. ständige Alarmstimmung
- permanentes Gefühl der Gefahr
- Reizbarkeit und körperlicher Erregung
- Posttraumatische Stresssymptome
- Ressourcenaktivierung
- Bewältigungsmöglichkeiten im Umgang mit Angst, Depression oder Dissoziation
- Fertigkeitentraining im Umgang mit innerer Anspannung, u. a. Erstellen eines Notfallkoffers und Erstellen eines Krisenplans
- Vermittlung von Techniken zur Selbstberuhigung, u. a. durch Üben von Imaginations- und Achtsamkeitsübungen
- Arbeit mit dem Inneren Kind, Anleitung zur Versorgung verletzter jüngerer Anteile
- Zusammenhang zwischen Trauma und Schmerz
- Trauma und Trauer, Anleitung zu heilsamer Trauerarbeit
Posttraumatische Stresssymptome sollen als normale Reaktionen auf ein abnormales Erlebnis verstanden werden.
Traumasprechstunde des Sigma-Zentrums
Möglicherweise haben Sie in Ihrer Vergangenheit ein sehr verstörendes Erlebnis gehabt, welches sich in Ihren Erinnerungen und in Ihrem Empfinden verankert hat – und welches Ihr Erleben der Gegenwart immer wieder beherrscht. Dann leiden Sie möglicherweise unter einer Traumafolgestörung. Durch die seelische Belastung können auch körperliche Erkrankungen auftreten. Immer stärker beobachten wir im System Psyche-Körper-Psyche auch eine etwas variierte Ursachenkette: Lebensbedrohliche Erkrankungen, wie etwa Krebs oder Herzinfarkt und die hiermit verbundenen medizinischen Eingriffe, können seelische Traumen verursachen.
Eine telefonische Trauma-Sprechstunde bietet die Psychotraumatologin Frau Dr. med. Maria Geisler
jeden Donnerstag von 16:30 bis 18:00 Uhr an
(Tel. für Patienten: +49 7761 5566-0; Tel. für einweisende Ärzte: +49 7761 5566-300).
Ihre Fragen können Sie gerne auch per E-Mail senden.
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- Abhängigkeitserkrankungen (stoffgebundene Sucht und Internet- und Mediensucht)
- ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) bei Erwachsenen ab 18 Jahren
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